Von Büdnern, Bauern und Kossäthen

Hier einmal eine kleine Erläuterung über die Berufe der Landbevölkerung Kossäten, waren Dorfbewohner, die eine Kate besaßen. Sie hatten nur geringen Landbesitz, aber keinen vollen Anteil an der Hufenflur. Nachgewiesen werden Kossäthen seit dem 14.Jahrhundert. Da der Ertrag häufig nicht für den Lebensunterhalt ausreichte, verrichteten sie meist zusätzlich handwerkliche Arbeiten oder arbeiteten als Tagelöhner auf Bauern- und Herrenhöfen. Ihr Landbesitz betrug meist eine achtel bis zu einer halben Hufe, sie besaßen wenig Vieh und nicht mehr als ein Pferd. Ein Kossät musste als Gegenleistung für die Überlassung eines Hauses und eines Grundstücks für eigene Bewirtschaftung an den Grundherrn nicht nur Zinsen in bar und Naturalien (z. B. Hühner, Getreide), sondern auch Hand- und Spanndienste leisten, d. h. bei der Ernte helfen usw. Im Regelfall besaß diese Kate einen kleinen Kohlgarten, der der Nebenerwerbslandwirtschaft diente. Die meisten Kötter hatten einen anderen Haupterwerb. Sie waren z. B. Lehrer, Handwerker, aber auch Bauern, falls der Landbesitz ausreichte. In der sozialen ländlichen Hierarchie standen sie unterhalb der Vollbauern, aber über den Büdnern, die lediglich Haus und Garten besaßen und als Handwerker arbeiteten, und über den Insten und Tagelöhnern. Bauern – Vollbauern, Dreiviertelbauern und Halbbauern, die erwerbsmäßig Ackerbau- und Viehzucht betrieben Kossäten – hauptberufliche Ackerbauern mit einigen Morgen Land, dessen Bestellung jedoch nicht die Haltung eines vollen Pferdegespanns notwendig machte Kätner – Handwerker mit Haus und Garten und wenig Ackerland, das nebenberuflich meist mit dem Spaten bestellt wurde Büdner – Dorfbewohner, die nur über Haus und Garten verfügten. Einlieger - Ein Einlieger oder Inlieger war ja jemand, der besitzlos sich bei Bauern oder Käthnern einmietete und dafür arbeitete.
Software to publish a newspaper