Besitzgeschichte

Eine erste urkundliche Erwähnung von Hartmannsdorf gibt es leider erst 1510 und das gleich vier mal. 4.Juni 1510 Hans [von] Birkholz zu Markgrafpieske vergleicht sich mit Bischof Dietrich von Lebus wegen der Fischerei in der Spree durch die Fischer zu Fürstenwalde und seine Dorfschaften Markgrafpieske, Spreenhagen, Hartmannsdorf und Wernsdorf. (Rep. 8 Stadt Fürstenwalde - Urkunden Nr. 21) 8 Fürstenwalde U (21/1) (37 Beeskow-Storkow U 87) (10A Hochstift Lebus U (24)) Im folgenden wurde dieser Vergleich noch dreimal erneuert. Zu diesem Zeitpunkt werden in Hartmannsdorf Zeidler und Fischer erwähnt. Andere Quellen sind der Meinung, das es eine Erwähnung bereits 1319 gibt, das ist leider nicht belegt. Hinreichend belegt ist aber, das es einen Spreeübergang bei Hartmannsdorf gab. Es war der einzige zwischen Fürstenwalde und Köpenick. Eine andere Quelle weiß von der ersten urkundlichen Erwähnung auf das Jahr 1318 datiert. Es kann auch nicht ausgeschlossen werden, das hier vor langer Zeit schon wendische Siedler wohnten. Als Beispiel hierfür könnte gelten, das 1884 auf der anderen Spreeseite in Sieverslake wendische Urnen gefunden wurden.

Hartmannsdorf, in der Herrschaft Beeskow-Storkow gelegen gehörte einst zur Mark Lausitz. Um 1202 setzte Markgraf Konrad das bedeutende AMark Lausitz im Altertumdelsgeschlecht von Strele als seine Beauftragten ein, die bis 1382 Besitzer der Herrschaften Beeskow und Storkow waren. Der römisch-deutsche Kaiser und böhmische König Karl IV. inkorporierte die Mark Lausitz 1367 in die böhmische Krone. Nach dem Aussterben der Strele waren von 1384 bis 1518 die Herren von Biberstein im Besitz. Hoch verschuldet verpfändeten sie die Herrschaft Storkow / Beeskow an die reichen Bischöfe von Lebus, die in Fürstenwalde ihren Bischofssitz hatten. Die hochverschuldeten Biebersteiner konnten das Pfand aber nicht mehr auslösen. In der Karte rechts ist zu erkennen, das die nördliche Grenze der Mark Lausitz die Spree und die westliche Grenze die Dahme bildet.

1490 bis 1511 hatten die Herzöge von Sachsen die Herrschaft in ihrem Pfandbesitz. Im gleichen Jahr ging die Lehnsherrschaft über Beeskow-Storkow auf Grund von Verträgen zwischen Kurfürst Friedrich dem Weisen von Sachsen und Ladislaus, König von Ungarn und Böhmen, an die Böhmische Krone über, bei der sie bis 1742 verblieb. Zwischen 1520 und 1540 breitete sich die Reformation im Land aus. Zu dieser Zeit gingen bedeutende Teile der Niederlausitz durch Verkauf und Verpfändung an die benachbarten Kurfürstentümer Sachsen und Brandenburg verloren.

Im Ergebnis der Reformation gingen 1556 die Herrschaften Beeskow und 1575 die Herrschaften Storkow in den Besitz des Markgrafen Johann von Küstrin aus dem Geschlecht der Hohenzollern über und gehörten nunmehr zur Mark Brandenburg.
1618 wird die Besiedlung an der Spree in einer Urkunde über Fischereirechte von Kurfürst Johann Sigismund als Hartmannsdorf bezeichnet.

Ab 1650 zählt Hartmannsdorf als Vorwerk zum Amt Stahnsdorf. Die Einwohner betrieben damals hauptsächlich Fischerei und Landwirtschaft. Mit der Friederizianischen Kolonisation im Jahre 1769 wurde etwa 1 km vom Gute Hartmannsdorf eine Kolonie, bestehend aus 6 Häusern, errichtet, der heutige Ortsteil Neu Hartmannsdorf.Offenbar um den Neu-Bauern, zum großen Teil Kolonisten aus Süddeutschland und Sachsen, einen guten Start zu ermöglichen, erhielten sie auf Staatskosten jeweils eine Kuh geschenkt.

Seit etwa 1923 gab es elektrischen Strom und seit 1924 fuhr regelmäßig ein Postbus zum Bahnhof Fangschleuse, der auch Personentransporte übernahm. Das erste Auto im Dorf gehörte dem Milchkutscher, ein 16 Ps leichter Opel-Laster. 1937 vereinigte man Alt- und Neu- Hartmannsdorf zur Gemeinde Hartmannsdorf.

Über das heutige Hartmannsdorf sagt Bernhard Baumann, der seit 1998 ehrenamtlicher Bürgermeister ist:„Bis zum Jahr 2003 war Hartmannsdorf eine selbständige
Gemeinde, danach wurden wir Ortsteil der Gemeinde Spreenhagen. Mit Fördermittel konnten Straßen und Straßenbeleuchtung erneuert werden.

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